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Von Wulf
Mämpel
Die letzten
Ballgäste - so wird berichtet - verließen die Philharmonie gegen sechs Uhr
morgens. Beswingt, beschwipst, happy: Kein Wunder - die Premiere des
Philharmonie-Balls war geglückt. 1200 Gäste drehten sich im Walzertakt und
jazzten im Bigbandsound.
21 Uhr. Die
ersten Gäste sind bereits eingetroffen. Die Herren im Smoking, einige sogar im
Frack. Die Damen in eleganter Abendgarderobe, erwartungsvoll. 22 Uhr. Die
Essener Philharmoniker spielen auf - Stefan Soltesz zelebriert mit Wiener Charme
die Fledermaus-Ouvertüre und den opulenten Walzer An der schönen blauen Donau.
Der Ball beginnt ungewohnt um 22 Uhr. Doch er hält, was er verspricht: Die Gäste
genossen die Walzerweisen und die flotten Rhythmen der Bigband von Vater und
Sohn Steubl. Was als sehr angenehm empfunden wurde: Auch wenn die Musik spielte,
waren Tischgespräche möglich. Kommentar eines eifrigen Ballbesuchers: "Dieser
Philharmonieball bereichert die Region. Kulturhauptstadt? Das sind wir längst!"
Philharmoniesäle und die Räumlichkeiten des Saalbaus wurden an diesem
Freitagabend voll genutzt. Wer keinen Tisch im großen Saal fand, der saß in der
Gängen und konnte, wenn er wollte, sich in das Walzergeschehen des großen Saales
stürzen - was die Ballgäste eifrig nutzten. Danach bestand die Möglichkeit, sich
in den Wandelgängen mit Getränken zu versorgen, aber auch mit frischen Austern,
Gulaschsuppe, Lachs und Snacks aller Art. Intendant Michael Kaufmann bezeichnete
den Krupp-Saal als "den schönsten Ballsaal des Ruhrgebietes". Da kam Beifall
auf. Als die 44 Debütanten-Paare auf der Tanzfläche erschienen, nach einer
Konzeption der Tanzschule Overrath, mischten sich schnell die tanzhungrigen
Gäste unter die jungen Leute. Klappte es beim Walzer, klappte es auch beim
Boogie. Selten konnte man in Essen einen Ball erleben, auf dem so ausgiebig
getanzt wurde. Eine perfekte Show gelang der Weltmeisterformation aus
Ludwigsburg und den Weltmeistern im Paartanz, Olga und Ralf Müller. Und weil
alle zufrieden waren.